Forum

Wer schon immer mehr über das schöne Land, das so begnadete Fußballer wie Pele, Ronaldo, Chinquinho und natürlich Marcello "El Wizzard" Pletsch hervorgebracht hat, wissen wollte:

Allgemeines:
Brasilien, das fünftgrößte Land der Welt und, was die Bevölkerung und das Territorium anbelangt, die Hälfte des südamerikanischen Kontinents, verdankt seinen Namen einem Baum. Das Brasilholz, ein edles Naturprodukt, aus dem Möbel und Musikinstrumente hergestellt wurden, gab schon bald den Holzhändlern den Namen brasileiros, und erst später nannte man alle Einwohner so. Die Herkunft und Abstammung der Bevölkerung ist vielfälltig und durch die verschiedenen Besiedelungszeiträume geprägt.

Geographisches:
Brasilien erstreckt sich sowohl in Nord-Süd- als auch in West-Ost-Ausdehnung mit je rund 4.500 km über den Kontinent. Auf einer Länge von 15.700 Kilometer Gesamtlänge grenzt es an alle Staaten Südamerikas, außer Chile und Ecuador. Seine Küste erstreckt sich 7.400 Kilometer am Atlantik entlang.

Die aktuelle Bevölkerungszahl von ganz Brasilien wurde 1995 mit mehr als 145 Mio. Menschen
angegeben.

Klimatisches:
Das Klima reicht von tropisch (feucht und heiß) über subtropisch (feucht-heiß oder trocken-heiß) bis zu gemäßgt im Süden, ab São Paulo südwärts. Im äußerstem Süden fällt sogar hin und wieder Schnee.

Flora:
Der Ausdehnung des Landes entsprechend, existieren stark voneinander abweichende Vegetationszonen. Der Norden wird von einem immergrünen, in mehrere "Stockwerke" gegliederten Regenwald beherscht. Längs der südlichen Amazonaszuflüsse ist tropischer Galeriewald vorherrschend. Der Nordosten ist überwiegend durch ausgedehnte Palmenwälder (Babassu) bedeckt. Daran schließt sich die Caatinga-Zone (indianisch für heller, offener Wald) an. Von dieser werden große Teile des trockenen Binnenlandes eingenommen. Im Sertão wird diese dann zur Halbwüste. Während sich zur Grenze nach Paraguay das waldarme Überschwemmungsgebiet Pantanal anschließt, folgt südlich eine wechselnd breite Zone mit Übergangsvegetation, der Cerradão. Der im Süden vorherschende tropische Regenwald ist weitestgehend der Besiedelung sowie dem Holzexport zum Opfer gefallen. Grasland und Capoeire (Sekundärwald) bestimmen hier weitgehend die Landschaft.

Fauna:
Im Bereich der Fauna ist das völlige Fehlen von großen Säugetieren auffällig. Typische Tiere der isolierten südamerikanischen Entwicklung sind das Faultier, das Gürteltier, der Ameisenbär und der Leguan. Neben zahlreichen Affenarten gibt es den Tapier, das Wildschwein, den Jaguar, die Pumas sowie Wasch - und Nasenbären. Eine der vielen Fischarten - mehr als 1500 gibt es im Amazonas - ist der Piranha. Besonders große Fische des Amazonas sind der Piraracú (2m), die Seekuh (3m) und der Süßwasserdelphin. Weitere Bewohner sind Wasserschildkröten, Fischotter und Zitteraale. Schlangen sind sowohl giftige, ca. 250 verschieden Arten, als auch ungiftige, wie die Anakonda, zu
finden. Überaus artenreich ist auch die Vogelwelt, die sich besonders im Pantanal sehr gut beobachten läßt.

Sprache:
Im Gegensatz zu den restlichen Ländern Südamerikas ist in Brasilien das Portugiesisch Amtssprache. Die Vielzahl von sehr vokalreichen Worten aus den Indianersprachen führt bei der Aussprache, gegenüber dem in Portugal gesprochenem Wort, zur wesentlich stärkeren Betonung der Vokale.

Religion:
Etwa 92% der Bevölkerung ist römisch-katholisch. Verschieden Arten von Spiritualismus sind weit verbreitet (Umbanda, Macumba, Candomblé). Die Kirche ist vom Staat getrennt.

Wirtschaft:
Das Währungsroulette hält an. Innerhalb von sechs Jahren wechselte die Währung vom cruzeiro zum cruzado über den cruzado novo wieder zum cruzeiro um aktuell durch den real abgelößt zu werden. Dieser ist momentan gesetzlich an den US$ gekoppelt und war am Anfang des Jahres '96 mit einem Kurs von ca. 1:1 zu haben. Entsprechend schlecht ist auch momentan die Kaufkraft der DM, die hier ca. 75Pf entspricht. Die wichtiegsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind: Mais, Reis, Zuckerrohr, Kaffee, Maniok, Soja, Weizen, Bohnen, Bananen, Orangen, Ananas, Kartoffeln, Kakao, Erdnüsse, Kokos, Sisal, Zwiebeln, Jute, Rizinussamen und Pfeffer. Brasilien ist reich an Bodenschätzen, die auch abgebaut werden: Eisen, Manganerz, Kristall, Edelsteine, Thorium, Uran, Pottasche, Zirkonium, Bauxit, uva. Durch die beiden Weltkriege wurde die Industrialisierung mit dem Ziel der Selbstversorgung und des Exports von Industriprodukten stark gefördert. Fast sämtliche Konsummprodukte werden heute im Land hergestellt. Zur Reduzierung der Erdölabhängigkeit wurde Anfang der 80er Jahre die Produktion von Fahrzeugen, die mit Alkohol (aus Zuckerrohr) fahren, gefördert