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Der Tanz des Pletscher

Stolz wie die Lebenden auf ihre edle Haltung
Bewegt er lässig sich auf seinem Fussballerparkett
Und zeigt mit Sicherheit robuste Unterhaltung
Die den Verteidgern eigen ist, im Zweikampf gar nicht nett.

Sah je mit einem Ball man edlere Gestalten?
Das schwarz-weiss-schönste Kleid, mit stolzem Rautenprunk geschmückt
Fällt auf den Eisenfuss in eleganten Falten
Den Ski-Schuh-gleich das Reebok-Schuhwerk drückt.

Und wie ein Wasserfall sich bricht an Felsenhängen
Ertönt am Berg bei seinem Spiel ein wildes Schrei´n
Entblösst das and´re Team dem lauten Spott der Mengen
Und hüllt die Gegenspieler ganz in Demut ein.

Die Augenhöhlen sind voll grimmig-finstrer Leere
Sein Schädel, kühn zur Dauerwelle aufgestutzt
Schwankt auf dem Wirbelbein in kraftvoll kopfballstarker Schwere -
Und wieder wird für Jogi ausgeputzt.

Gar manche werden dich ein wildes Zerrbild nennen
Die nur von Fussballkunst berauscht, der Schönheit nicht sind sich bewusst
Des hehren Ballgefechts, und seinen feinen Reiz nicht kennen.
Doch uns, oh kühner Kämpfer, gibst du höchste Lust.

Flohst, Brasiliens Sohn, du deine talentierte Sippe
Mit Glanz zu schmücken unser niederrheinisch Fussballfest?
Schuf Herrgott Dich vielleicht aus Pele´s Rippe
Zu schlagen die hundserbärmlich´ Bayernpest?

Hoffst Du der Raute Brand zu kühlen
Dir im Herzen Das eines Löwen würdig schlägt zumal?
Hoffst Du im sanften Schein von 100-Meter-Kerzen
Dem Spieldruck zu entfliehn und fieser Stürmer Qual?

O Brunnen unerschöpft des Muts,
O Denker Des Fleisses alter Quell, an Einsatz unerreicht
Noch heut´ sehn wir durchs Gitterwerk der NK
Die falsche Schlange Jancker, die dich schlaff umschleicht.

Das Strahlen deines Blicks, des himmelblauen
Erblitzt nach jedem Zweikampf, welchen du gewinnst
Ein jeder Stürmer wird vor wilden Frustes schauen
Das breite Lächeln, das aus deinen Zahnrein´n grinst.

So hoff ich, dass dein Weg, den Gegner abzutun
Die Würdigung bald findet, gerecht so vieler Müh´und List
Und wir Pletschisten rasten nicht, noch woll´n wir ruhn
Bis du dereinst in Tante Käthes Auswahl bist.

Wo deine Sonne scheint, wird dich Begeisterung umgirren
Fröhlich Pletschistenvolk in seiner wilden Raserei
Doch einen brennend´Wunsche ham wir noch, wir Irren
Misch in dein Spiel ein Törchen noch dabei!

Dann schreiten wir erlöst zum Grillen und zum Zechen
Der Pletscher, Marilen´und ihr treuer Pletschistenstaat
Er schenkt´uns in Polch einst dies hehre Versprechen
Das war´s, gut Nacht, denn es ist worden spat.

griffonho